Klettergarten Kanzianiberg

Klettergarten Kanzianiberg Profil:

Seehöhe: 500m

Ausrichtung: alle – überwiegend Süd-West

Schwierigkeitsgrade: 4a – 8c

Routenanzahl: ca. 480

Routenlänge: 10 – 60m

Absicherung: alle Routen mit Klebehaken bzw. Bohrhaken eingerichtet

Gestein: Kalk

Charakter: technisch anspruchsvolle Wandkletterei

Ideale Jahreszeit: April – Oktober

Beste Tageszeit: je nach Sektor

Kletterausrüstung Empfehlung: 80m Kletterseil, 12- 20 Expressschlingen, Bandschlingen Material für MSL;

Kindertauglich: teilweise (Straßenblöcke, Märchengrund)

Zielgruppen: Anfänger – Intermediates – Profi

Webcam: Faaker See Richtung Finkenstein 3 km Entfernung

Live Kaernten.rocks Webcam

 

Übernachtungs- und Einkehr Tipp: Campingplatz Faaker See – Anderwald

Parken: Parkplatz Klettergarten Kanzianiberg in Google Maps
Außerhalb des öffentlichen Parkplatzes herrscht Parkverbot (Quellschutzgebiet!)

Toiletten: ca. 100m vom Parkplatz entfernt gibt es öffentliche Toiletten (gegenüber Hüttenblock)

Wasser: Trinkwasser Brunnen neben der Toilette

Kletterführer: Kletterführer Kanzianiberg

Wichtige Info: Klettergarten Betreiber sind die Bergschule 4 Jahreszeiten und Alpinschule High Life. Die Kurse der Betreiber haben in den Schulungsbereichen das Vortrittsrecht (Straßenfelsen, Märchengrund, Sonnwendkopf). Gewerbliche Kletterkurse müssen mit den Betreibern abgestimmt werden!

 

Das Bild zeigt den Klettergarten Kanzianiberg mit den Prasvale Türmen und der Westwand. Die weißen Kalktürme stehen aus dem grünen Wald heraus, dahinter schöner blauer Himmel.
Großer (links) und Kleiner Prasvale (mittig) mit der legendären Großen Westwand (rechts); Foto: maltatal.rocks

 

Klettergarten Kanzianiberg – eines DER Kärntner Kletterzentren

Klettern am Kanzianiberg war und ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Kletterns in Kärnten. Denn der „Kanzi“ – wie die Kletterer ihn liebevoll nennen – ist einerseits der älteste Klettergarten und andererseits auch einer der größten. Der wunderschöne Kalkfelsen liegt oberhalb von Finkenstein und ist schon von weitem sichtbar.

Hier finden Kletterer aller Könnenstufen bzw. kletterinteressierte Familien in sieben Sektoren und an einigen Felsblöcken eine reiche Auswahl an Routen und Klettersteigen bzw. Übungsklettersteigen. Die beste Jahreszeit zum Klettern am Kanzianiberg ist der Frühling und der Herbst.

Im Sommer kann es sehr heiß werden, deswegen sind dann die Westwände, sowie die Schlucht zwischen dem Kleinen und Großen Prasvale sehr beliebt. Eine gute Alternative für den Sommer sind die hochgelegenen Klettergebiete im Maltatal bzw. Familien Klettergebiete und Bouldergebiete. Bei Schlechtwetter sind die Kletterhallen in Kärnten wie jene in Villach eine tolle Ausweichmöglichkeit.


 

Klettern am Kanzianiberg – die besten Familien und Anfänger Sektoren

Anfänger und Gelegenheitskletterer finden am Kanzi sehr gute Möglichkeiten vor. Erstens sind die sogenannten „Strassenblöcke“ zu empfehlen. Die Blöcke mit 5 – 20 Metern Höhe befinden sich nur wenige Minuten vom Parkplatz entfernt. Man kann sie gar nicht übersehen. Hier besteht die Möglichkeit gemütlich Top Ropes einrichten und zudem mit Kindern die ersten Schritte bei den Übungsklettersteigen machen.
Das Gelände rund um die Blöcke ist schön flach und ungefährlich. Gerne kann man hier auch mit sehr kleinen Kindern oder einem Kinderwagen herkommen.

Geht man ein paar Minuten weiter, so findet man auf der ca. 10m hohen „Glucke“ einige Routen die bereits etwas schwerer aber immer noch Anfängerrouten sind. Dieser Felsblock ist für Jugendgruppen und klettererfahrene Familien mit Kids eine sehr gute Wahl. Die umliegende Wiese lädt zum Verweilen ein, der Wald bietet Spielmöglichkeiten und bis gegen Mittag sollte man hier im Sommer im Schatten sein. Abschließend gibt es dann noch die ca. 15m hohe „Königin“ wo man ebenfalls ein paar leichtere Linien vorfindet.

Anfänger Sektor Märchengrund

Von den „richtigen“ Klettersektoren ist definitiv der „Märchengrund“ DER Anfängersektor schlechthin. Er befindet sich kurz nach dem „Hüttenblock“ auf der linken Seite. Leider sieht man dem Areal seine Beliebtheit mittlerweile schon deutlich an. Denn die Griffe und Tritte sind schon etwas abgespeckt und entsprechend rutschig. Aufgrund der leichten Erreichbarkeit und der schattigen Lage ist der Sektor bei Anfängern und Familien aber nach wie vor äußerst beliebt.

Für erwachsene Anfänger und Kletterer die leichte Routen suchen, kann abschließend noch der Abschnitt „Kleine Westwand“ bis zum Sonnwendkopf empfohlen werden. Hier findet man einige Linien rund um den Grad 5a bis 6a die teilweise recht empfehlenswert sind. Aufgrund des steilen Zustieges bzw. steilen Geländes am Wandfuß, sind diese Sektoren für Familien leider nicht gut geeignet.

Das Bild zeigt einen Kletterer im Klettergarten Kanzianiberg. Er befindet sich im linken Bildrand auf grauem Fels, im Hintergrund grüne Bäume und ein Feld mit einer Straße und einem Haus.
Robert Mößlacher in seiner Erstbegehung „Abissi Rissi“ 7b ; Foto: maltatal.rocks

Klettern am Kanzianiberg – Sektoren für Allrounder

Wer am Kanzianiberg klettern geht, muss sich auf eine technisch anspruchsvolle Kletterei einstellen. Wer es gewohnt ist im Grad 6b bis 6c Routen schnell abzuknipsen, der sei an dieser Stelle vorgewarnt. Am „Kanzi“ braucht es viel Bewegungsgefühl, eine sehr gute Fußtechnik und oft auch eine gute Portion Fingerkraft.

Wer diese Voraussetzungen mitbringt, der wird in vielen Sektoren eine große Freude haben. Die Südwand des Großen Prasvale bietet einige lange, plattige Klassiker mit bis zu zwei Seillängen. Allen voran ist „Der Lochaufsteher“ (4c und 6c) zu nennen. In der Schlucht gibt es rechterhand (Westwand Kleiner Prasvale) ebenfalls einige nette Platten Linien, die schöner sind als es Namen wie „Beitl Franz“ 6c und „Fudl Frieda“ 6b, „Fudl-Franz“ 6a und „Todl-Fini“vermuten lassen. Auch am Rest des Kleinen Prasvale findet man einige schöne Linien wie in der Ostwand, die aber manchmal leider noch nicht saniert wurden. Bitte gebt Obacht wo ihr einsteigt, wenn ihr größere Hakenabstände bzw. das obligate Anklettern von Haken nicht gewohnt seid. Des weiteren finden Kletterer die den Grad 6b-6c drauf haben erneut an der Kleinen Westwand und am Sonnwendkopf weitere passende Routen.

Wer noch mehr Auswahl haben möchte, der muss sich den restlichen Sektoren entlang die passenden Lines heraussuchen. Routen in den leichteren Graden sind dabei eher rar gesät.

Das Bild zeigt einen Kletterer im Klettergarten Kanzianiberg, er klettert auf einem grauen Felsstück, dahinter grüne Bäume.
Roland Mößlacher in „Steter Tropfen“ 7b am Kleinen Prasvale; Foto: maltatal.rocks

Klettern am Kanzianiberg – die besten Spots für 7a/7bKletterer

Wer ein Kletterniveau ab 7a sein stolzes Eigen nennen kann, dem eröffnet sich das volle Potential des Kanzianibergs. Denn dann findet man im Grunde in allen Sektoren extrem lohnende Routen. Unsere Empfehlung von www.maltatal.rocks wäre in jedem Fall die große Westwand. Hier gibt es gleich einige klasse Lines, von denen „Einsame Herzen“ 7a+ oder „Ritter der Kokosnus“ 7b nur zwei Beispiele sind. In der Schlucht sind die „Ostwand“ und „… echte Klassiker, die man gemacht haben sollte.

Und am Kleinen prasvale kann man ein Stück Kärntner Kletetrgeschichte erklettern, nämlich ein paar der ersten routen im 8. Grad wie „Can Can“ 6c+ und „Karin und Silvia“7a+. Wer diese beiden Routen knackt weiß, wie stark die Jungs damals schon waren und zudem, wie schwer der 8. UIAA Grad eigentlich sein kann!

Wir finden auch, dass der Bereich rund um die „Kanzel“ ein prima Sektor ist. Erstens ist es hier fein sonnig, zweitens gibt es viele coole Linien und drittens findet man hier zur Abwechslung auch einmal etwas kürzere Routen vor. Zudem ist der Zustieg auch angenehm kurz wenn man mal nicht soviel Zeit hat.

Und abschließend muss man einmal an der „Fallobst“ Wand geklettert sein. Denn einerseits ist es eine tolle, überhängende Wand. Und andererseits gibt es hier – nomen est omen – richtig tolle Ausdauerrouten wie eben „Fallobst“ 7a+.

Das Bild zeigt die Sektoren Sonnwendkopf, Märchengrund und Kanzel im Klettergarten Kanzianiberg. Aus dem grünen Nadelwald stehen die grauen Felswände empor, oberhalb bedeckt erneut Wald die Felsen.
Die Sektoren „Sonnwendkopf“ (links), Märchengrund (mittig-unten) und „Kanzel“ (rechts) im Klettergarten Kanzianiberg; Foto: maltatal.rocks

Klettergarten Kanzianiberg – Tipps für Hard Mover

Schwere Routen ab 7c gibt es am Kanzianiberg in fast jedem Sektor. Von daher ist es schwierig, eine eindeutige Empfehlung abzugeben. zudem haben sie alle gemein, dass Sie technisch extrem schwierig sind und sehr viel Fingerkraft verlangen.

Ein möglicher Zugang für Empfehlungen sind da vielleicht die Jahreszeiten. Denn im Sommer verlagert sich das Epizentrum für sehr schwere Routen eindeutig in die „Schlucht“. In dem riesigen Spalt zwischen dem Großen und Kleinen Prasvale herrschen auch im Sommer angenehme Temperaturen und ermöglichen das Klettern in den hohen Graden. Hier findet man z.B. den Ultra Klassiker „Rock me Baby“, die erste 8b in Kärnten. Ebenso liegt die erste 8c Kärntens, „Phönix aus der Asche“ an diesem Wandabschnitt.

Video Nico Ferlitsch – Phönix aus der Asche 8c

In der Westwand des Großen Prasvale lässt sich im Sommer in den frühen Morgenstunden ebenfalls prima Klettern. Die leicht überhängende Wand bietet einige lange Ausdauerrouten wie „Pulp Fiction“ 7c+, „Koala Lumpur“ 7c oder „Der mit dem Wolf tanzt“ 7c+.

Die „große Westwand“ hat im Sommer ebenfalls am Vormittag noch passable Bedingungen um sich an den großen Klassikern wie „Keiner schläft“ 7c/+, „Amazonia“ 7c+ oder „Ballet mechanique“ 7c+ zu versuchen.

In den kühleren Jahreszeiten gibt es dann eine enorme Auswahl an Routen in den Graden ab 7c, aus welchen man wählen kann. In fast jedem Sektor finden sich klasse Lines an denen man sich die Finger lang ziehen kann. Unsere Empfehlung lautet „Limes“ 8a+ und „Metamagica“ 8a an der Kanzel. Für „Halt mich!“ 8b+ müssen die Bedingungen richtig gut passen, oft ist das im Herbst der Fall. Dann sollte man auch mal „Mifi-Rifi“ 8b und „Bluthochzeit“ 8a+ versuchen, die zu den schweren Klassikern in diesem Sektor zählen.

 

Klettern am Kanzianiberg
Einer der Übungsklettersteige auf den vorderen Straßenblöcken; Foto: Bernhard Pichler-Koban

Klettergarten Kanzianiberg – Klettersteige

Am Kanzianiberg gibt es neben den kurzen Übungsklettersteigen an den vorderen Straßenblöcken eine große an Anzahl an weiteren Klettersteigen. Die einzelnen Abschnitte lassen sich perfekt zu verschiedenen Klettersteig-Runden zusammenschließen. Sehr beliebt ist die Kombination der Klettersteige auf den Großen  Prasvale und Kleinen Prasvale.

Eine weitere Variante ist die Kombination Großer Prasvale mit dem Leiterwandl. Diese beginnt mit einem C Abschnitt durch den Kamin zwischen den beiden Hälften des Großen Prasvale. Darauf führt die Runde über eine ausgesetzte Drahtseilbrücke hinüber zum Kleinen Prasvale und weiter über einen Pfad hinunter in die Arena der Großen Westwand. Anschließend geht es über die Blockschlucht zum Eingang der Westwand Arena.

Hier hat man zwei Optionen: Entweder dem normalen Steig hinaus zum Sonnwendkopf und wieder hinunter zur Bergführer Hütte folgen. Oder um den Kleinen Prasvale herum zum Westkamin, durch diesen hindurch zum Ostkamin, dann auf den Kleinen Prasvale rauf und die Runde über die Blockschlucht erneut retour.

Die Möglichkeiten der Kombinationen sind vielfältig. Wir haben alle Infos perfekt und kompakt in unserem Beitrag Kanzianiberg Klettersteig zusammengestellt!

Während des Frühsommers kann es bei den stattfindenden Schulsportwochen unter Tags zu längeren Wartezeiten bei den Klettersteigen kommen. In dieser Jahreszeit sollte man seine Klettersteig Tour am Kanzianiberg besser auf den Abend oder frühen Morgen verschieben.

Video Klettersteig im Klettergarten Kanzianiberg

Die Alpinschule Highlife bietet Klettersteigführungen an und hat ein tolles Video gemacht.

 

King of Kanzi

Der Klettergarten Kanzianiberg ist Ort des beliebten 80ies Kletterfestival „King of Kanzi“, welches jährlich Ende Mai – Anfang Juni statt findet. Hier ein klasse Video das den lässigen Spirit des Events wiederspiegelt.

lake.bike – geniale Trails ganz in der Nähe

Rund um den Klettergarten Kanzianiberg findet ihr geniela Flow Trails, Single Trails und Enduro Strecken. Die Initiative lake.bike promoted das Mountainbiken in der Region Villach und hat eine coole Website. Folglich solltet ihr auch das Bike einpacken wenn ihr zum Kanzi kommt. Denn hier und am Ossiacher See lassen sich Klettern und Biken total lässig miteinander verbinden. Dort warten auf der gegenüberliegenden Seite vom Klettergarten Peterlewand bzw. Klettersteig Peterlewand feine Bike Strecken am Ossiacher Tauern.

Wenn ihr euch näher fürs Biken interessiert, dann solltet ihr euch unseren Artikel über lake.bike unbedingt durchlesen!

Lese Tipp

Für erlebnisreiche Rasttage könnt ihr euch unseren Beitrag „Die Top 5 Ausflugsziele am Faaker See“ durchlesen!

Link Tipp

Weitere touristische Infos zur Region Villach findet man auf der Regions Website!