Der Winterleitengrat ist einer der bekanntesten leichten Granit Grate in den Hohen Tauern und dies aus gutem Grund. Denn erstens folgt man einer ca. 1500m langen, wunderschönen Grat Linie. Zweitens übersteigt die Schwierigkeit dabei niemals den 3. Grad. Und drittens ist die Kletterei sehr abwechslungsreich. Es wechseln sich Passagen im Gehgelände ab mit wandigen Abschnitten und Kletterei auf der schmalen Gratkuppe. Und am Abstieg wartet sogar noch ein kleiner Gletscherrest für welchen mal unbedingt Steigeisen und einen Eispickel benötigt.
Der Winterleitengrat wird im neuen Maltatal Kletterführer komplett mit Topo vorgestellt werden. Wem diese Art von Gratkletterei gefällt, sollte unbedingt auch die Langkarschneid, die Routen in der Hafner Südwand „Hafnerplatten“ 4b und „Kattowitzer Weg“ 4a, sowie den Hafner Nordwestgrat klettern.
Winterleitengrat – ideal für alpine Einsteiger
Der Winterleitengrat eignet sich aufgrund seiner Leichtigkeit bzw. der relativ leichten Linienfindung sehr gut für Einsteiger ins alpine Klettern. Zudem kommt man einerseits in den Passagen mit Gehgelände rasch vorwärts und andererseits erleichtern vereinzelte Bohrhaken in den Kletterpassagen die Absicherung.
Wer von der Gießener Hütte startet, sollte überdies in keinerlei Zeitdruck geraten, vorausgesetzt die Wetterverhältnisse sind stabil. Wer z.B. gegen 7.00 Uhr von der Hütte losmarschiert, kann bereits gegen 8.00 Uhr den ersten, sehr leichten Gratabschnitt in Angriff nehmen. Ca. 3-4- Stunden später steht man in der Regel schon am Ausstieg.
Beim Abklettern bei einem der Felstürme; Foto: www.maltatal.rocks
Klettern am kurzen Seil bzw. verlaufend und ohne Seil
Um am Winterleitengrat rasch voran zu kommen empfiehlt es sich, in den Passagen mit Gehgelände einfach seilfrei zu gehen und zu klettern. Überall wo sich der Grat aufstellt, sollte das Klettern am kurzen Seil oder auch das verlaufende Klettern mit gleichzeitigem Setzen von Sicherungspunkten (1 Set Klemmkeile und Friends mitnehmen) praktiziert werden. Vorsicht bei den Abseilpassagen bzw. Abkletterpassagen. Hier gilt es Vorsicht walten zu lassen und einfach mit etwas Ruhe und Überblick zu agieren. Dann sollte hier alles glatt gehen. Der Grat ist immer gut zu lesen und man kann nicht viel falsch machen.
Winterleitengrat – wunderbare Panoramatour
In jedem Fall ist der Winterleitengrat eine wunderbare Panoramatour, mit einem herrlichen Ausblick auf die umliegenden Gipfel der Reisseck- und Hochalmspitz Gruppe. Für Kletterer vor allem interessant ist der Einblick in den Hochalmspitze Südpfeiler 5c bzw. der Route „Traumfänger“ 6a+ sowie der Route in der Ostwand des Vorgipfels der Großen Gößspitze 6b.
Diese Linien sind perfekt einzusehen und man bekommt richtig Lust sie alle abzuklettern und die Touren quasi „einzusammeln“. So kann man nicht anders, als immer wieder einen Blick auf sie zu werfen, während man dem Gipfel des Winterriegels 3157m entgegen klettert.
Abstieg über die „Steinendern Mandln“
Hier ist nochmals Obacht geboten, denn nach dem Abklettern über einen kurzen Klettersteig (B) unter den „Steinernden Mandln“ muss man über ein steiles Gletscherfeld absteigen. Dieses kann bereits ab August völlig blank sein und sollte nicht unterschätzt werden, also unbedingt mit Eispickel und Steigeisen in Angriff genommen werden.
Facts Winterleitengrat
Anmarsch vom Gößspeicher Parkplatz: ca. 800 Hm und 2 1/2 Stunden –> Einstieg auf ca. 2.500m am Winterleitenkopf
Anmarsch von der Gießener Hütte: ca. 300 Hm und 1 Stunde –> Einstieg auf ca. 2.500m am Winterleitenkopf
Ausrichtung der Kletterroute: SÜD
Kletterlänge: ca. 650 Hm und 3-4 Stunden (Gipfel Winterriegel 3157m)
Gratlänge ca. 1.500m
Abstieg: ca. 1400 Hm und 3-4 Stunden
Materialempfehlung Zustieg / Abstieg: steigeisenfeste Bergschuhe, Steigeisen, Pickel
Materialempfehlung Route: 60m Seil, einige Verlängerungsschlingen, 1 Set Friends und Keile, Schlingenmaterial;
Gefahrenhinweis: exponierter Grat – hohe Blitzschlag Gefahr, steiles Gletscherstück beim Abstieg über die „Steinenden Mandln“, genügend zu trinken mitnehmen;
Kartenempfehlung: ÖAV KArte Nr. 44
Detailliertes Topo: Kletterführer Maltatal
Wettercheck: Kletter Webcam Maltatal bzw. Wetter
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