Traumfänger 6a – Hochalmspitze

Die Route Traumfänger 6a – Hochalmspitze ist mittlerweile eine extrem beliebte Alternative zum „Südpfeiler“ 5c. Und das aus gutem Grund. Denn erstens findet man hier eine relativ neue Route mit bedacht gesetzten Bohrhaken vor. Zweitens ist die Schwierigkeit etwas höher. Und drittens ist die alpine Kletterroute auch etwas homogener als die Nachbarroute an der 3350m hohen Tauernkönigin.

Facts Traumfänger 6a – Hochalmspitze

Anmarsch vom Gößspeicher Parkplatz (1650m): ca. 1400 Hm und 4-5 Stunden
–> Einstieg auf ca. 3.050m

mögliche Hütten Übernachtung: Gießener Hütte 2.250m

Ausrichtung der Kletterroute: SÜD

Kletterlänge: ca. 350 Hm und 3-4 Stunden
es sind 10 Seillängen bis max. 6a

Abstieg: ca. 1.500 Hm und 4 Stunden

Materialempfehlung Zustieg / Abstieg: Steigeisenfeste Bergschuhe, Steigeisen, Eispickel;

Materialempfehlung Route: 60m Seil, viele Verlängerungsschlingen, 5-6 Expressschlingen, 1 Set Friends #0,3 – #3 und Klemmkeile, Bandschlingen Material;

Gefahrenhinweis: exponierter Grat – hohe Blitzschlag Gefahr, genügend zu trinken mitnehmen;

Kartenempfehlung: ÖAV KArte Nr. 44

Detaillierte Topos aller Hochalmspitze Alpinrouten: Kletterführer Maltatal

Wettercheck: Kletter Webcam Maltatal bzw. Wetter

Das Bild zeigt die Südseite der Hochalmspitze in den Hohen TAuern. Ein grauer Granit Berg über einem weiß strahlendem Gletscher. Darüber tiefblauer Himmel.
Die Hochalmspitze Südseite mit dem Tripp Kees. Der Traumfänger verläuft immer leicht links des Südpfeilers. Foto: maltatal.rocks

Zustieg und Abstieg

Einerseits steigen konditionsstarke Kletterer vom Gößkar Parkplatz (1.650m) über den „alten“ Steig zur Gießener Hütte (2.250m) und das Trippkees auf. Der „alten Steig“ zweigt ca. 500m nach der Schranke links von der Schotterstraße ab. Da heißt es genau schauen wo der Weg abzweigt. Man spart sich so ca. 30-45 Minuten Zustiegszeit.

Andererseits nehmen es viele Kletterer gemütlicher. Sie steigen am Vortag zur Gießener Hütte auf und sparen so ca. 1 1/2 Stunden Gehzeit ein.

Von der Hütte aus folgt man ca. 2 Stunden dem Steig Richtung „Steinendern Mandln“. Daraufhin zweigt man am besten auf ca. 2.800m Seehöhe links über das Trippkees zum Fuße des Südpfeilers auf. Hier muss man etwas Obacht geben. Denn zum einen war das Trippkees 2019 bereits im August stark ausgeapert, also unbedingt Steigeisen mitbringen. Und zum anderen können bei Sonnenschein bereits früh am Morgen Gesteinsbrocken ins Rutschen kommen. Also Augen und Ohren offen halten!

Der Abstieg kann dann sowohl über den Detmolder Grat (Klettersteig versichert) als auch über die „Steinenden Mandln“ erfolgen. Hier braucht man unbedingt die Steigeisen und den Pickel für den steilen Bereich (Plankeis ab Ende Juli) direkt nach dem Klettersteig.

Das Bild zeigt einen bunt bekleideten Kletterer in der Alpinroute Traumfänger 6a - Hochalmspitze. Er klettert in einer grauen Felsverschneidung, durch die Bildmitte verläuft ein Seil.
In der großen Verschneidung des Traumfänger 6a – Hochalmspitze, der 5. Seillänge; Foto: Hannes Koller

Die Route

Der Traumfänger 6a – Hochalmspitze klettert sich durchwegs anders als der „Südpfeiler“ 5c gleich daneben. Denn erstens verläuft die Route an einem Wandabschnitt und eben nicht am Pfeiler. Zweitens hat die Linie wesentlich mehr markantere Risse und Verschneidungen. Und drittens sind die Bohrhaken in der Routen sehr gute Richtungsweiser.

Zuerst verläuft die 1. Seillänge der Route gemeinsam mit den Südpfeiler. Danach zweigt Sie links in ein markantes Riss System ab, über welches es drei Seillängen entlang geht. Wer möchte, kann hier anstatt der Bohrhaken Friends legen. Es gibt jede Menge Placement Möglichkeiten!

Nach dem großen Band geht es linkerhand durch die coole, große Verschneidung. Ein wirklich lässiger Abschnitt und zudem auch ordentlich steil.

Danach geht es relativ homogen in gestuftem Gelände dahin. Die Crux ist vielleicht die 6. Länge, wo gefinkelte Plattenstellen warten. Die letzten Seillängen verlaufen dann gleichmäßig dahin und bieten Granit Kletterspass pur.

Das Bild zeigt einen Kletterer in der Alpinroute Traumfänger 6a - Hochalmspitze. Er klettert in einer grauen Felswand über einem weiß strahlendem Gletscher.
In der 3. Seillänge, unterhalb strahlt das Trippkees; Foto: Hannes Koller

Faszination Tauernkönigin

Bei einer Begehung des Traumfängers 6a – Hochalmspitze wird die „Faszination Tauernkönigin“ besonders gut erlebbar. Denn diese Kletterroute ist eine ganz runde Sache. Zuerst der Anmarsch sowie die Gletscher Querung, zudem die tolle Kletterei und überdies das einmalige Ambiente der Hochgebirgswelt mit dem faszinierenden Ausblick auf die Bergwelt der Ostalpen.

Es ist diese Gesamtheit und hohe Erlebnisquälität, welche alle Kletterrouten an der Hochalmspitze gemeinsam haben. Vielleicht mit der Ergänzung, dass die Alpinrouten im Lassacher Winkel noch abenteuerlicher und anspruchsvoller sind.

Wer Lust hat, kann sich ja mal durchlesen was „Superpiacere“ 6c, die „Celler Führe“ 5c und „Range of Light“ 6b zu bieten haben.

Das Bild zeigt einen Kletterer in der Alpinroute Traumfänger 6a - Hochalmspitze. Er klettert in einer grauen Felswand, darüber leicht bewölkter grauer Himmel.
Über kompakte, graue Granit Platten geht es im Mittelteil des Traumfänger 6a – Hochalmspitze; Foto: Hannes Koller

 

Topo Traumfänger 6a – Hochalmspitze

Die Alpinroute wird mit allen anderen lohnenden Alpinrouten der Gegend im neuen Maltatal Kletterführer vorgestellt. Zudem werden im Kletterführer alle Sportklettergebiete, Mehrseillängen Routen und die

Das Bild zeigt das Cover des Maltatal Kletterführer. Ein Kletterer mit Hut und grünem T-Shirt hängt in einem Überhang, im Hintergrund peitschendes Wasser eines GEbirgsbaches mit weißen Wellen.

Bouldergebiete im Tal präsentiert. Überdies sind auch der Klettergarten Jungfernsprung und Breitwand am Millstätter See sowie der Klettergarten Danielsberg enthalten.

Den Kletterführer kann man direkt bei Autor Gerhard Schaar im Webshop bestellen.

Mit den Erträgen aus dem direkten Verkauf richtet Gerhard regelmäßig neue Routen ein (wie z.B. an der Hochalmspitze NW Seite) und saniert auch alte Linien (wie z.B. Große Seenplatte). So gibt der Kletterführer wieder etwas an die Community zurück. Bitte unterstützt dieses faire Miteinander!