Der Klettergarten Danielsberg liegt im Mölltal oberhalb der Ortschaft Kolbnitz, ca. 20 km von Spittal a. Dr. entfernt. Das Massiv befindet sich am Süd-Ost Hang des gleichnamigen Berges, der für das Gasthaus „Herkuleshof“ und die nahegelegene Kirche, sowie die alte keltische Kultstätte bekannt ist.
Der Danielsberg ist einer von drei Klettergärten im Mölltal neben dem Klettergebiet Kaponig und dem Klettergarten Innerfragant.
Klettergarten Danielsberg Profil
Seehöhe: ca. 850m
Ausrichtung: Süd
Schwierigkeitsgrade: 4a – 7b+
Routenanzahl: 33
Routenlänge: 10-50m
Anfahrt: auf der B106 Mölltal Bundesstrasse in der Ortschaft „Polan“ der Ausschilderung „Herkuleshof“ 3,8km über eine kleine Straße folgen;
Parkplatz: beim „Herkuleshof“ auf der Spitze des Danielsberg
Charakter: Wandkletterei, einige Risse und Dächer;
Ideale Jahreszeit: Frühling und Herbst
Beste Tageszeit: morgens und abends
Blick von der Almgasthof Himmelbauer Webcam auf den Danielsberg;
Kindertauglich: nein
Zielgruppen: Intermediates
Einkehr & Übernachtungs Tipp: Herkules Hof
Kletterhalle: Kletterhalle Mühldorf (ca. 5 km / 5 min)
Der Klettergarten Danielsberg
Der Klettergarten bietet derzeit ganze 33 Routen von 4b bis 7b+ in festem Gneis. Neben den Kletterrouten gibt es hier auch noch den Klettersteig Danielsberg (Schwierigkeit B/C) der sehr zu empfehlen ist. Somit ist der Danielsberg eine ideale Ergänzung zum naturnahen, alpinen Urlaub in der Nationalparkregion Hohe Tauern.
Weil der Klettergarten gerade einmal 30 Minuten von den Klettergebieten im Maltatal entfernt ist, wird das Massiv wie die Gebiete am Millstätter See im Kletterführer Maltatal vorgestellt.

Geschichtsträchtiger Danielsberg
Der Danielsberg ist ein wahrer Kraftort. Denn einerseits besitzt die markante Erhöhung ohne Zweifel eine ganz besondere, natürliche Energie. Eine äußerst kraftvolle Ausstrahlung die für den feinfühligen Besucher deutlich spürbar wird. Nicht umsonst war der Berg schon zur Zeit der Kelten eine Kultstätte. Bereits vor über 4000 Jahren hielt man hier Opferrituale ab, deren Spuren man heute noch bewundern kann.
Und andererseits wird dieser einmalige Ort heute wundervoll inszeniert. Das beginnt erstens mit dem liebevoll gestalteten Areal um den Herkuleshof mit seinem Garten und Teich. Zweitens mit dem erweiterten Gelände, in welchem Infotafeln und jede Menge Feuerskulpturen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Und drittens sind es die grandiosen Ausblicke, die den Ort einen besonderen Charakter verleihen. Beim Herkuleshof sieht man in Richtung Nordwesten bis nach Obervellach und in die Hohen Tauern hinein. Bei der Kirche St. Georg öffnet sich das Panorama in Richtung Lurnfeld, Goldeck und weit bis nach Mittelkärnten bis zum Dobratsch.

Der Klettergarten Danielsberg
Mit insgesamt 33 Routen ist der Danielsberg der größte der Klettergärten im Mölltal. Hier wird in festem Gneis geklettert. Dieser bietet in den zwei Abschnitten des Klettergartens erstaunlich unterschiedliche Kletterei.
Im „oberen“ Sektor herrscht wandige und plattige Kletterei vor. Zudem gibt es einige Risse. Die besten Linien sind sicher „Altweibersommer“ 7a, „Breaking through the barriere“ 7b und „Supercrack“ 6b+. Dieser Linie kann man auch gerne mit Friends auf den Pelz rücken, diese lassen sich hier perfekt versenken.
Gleich rechts daneben können Kletter Anfänger in den Routen „Naukenbauer“ 4c, „Wossa marsch“ 5c und „Kaminski“ 4b die ersten Kletterschritte unternehmen. Dabei wird im Schatten der großen Eiche gesichert, die sich hier tief mit ihren Wurzeln ins Erdreich verankert hat.
Schade, dass das Gelände hier relativ steil abfällt, daher ist das Areal für kleine Kinder gar nicht gut geeignet. Für einen Besuch des Kletterartens sollten Kinder schon sehr selbständig und irgendwo um die 10 Jahre alt sein.
Im rechten Bereich des „oberen Sektors“ wird es ordentlich wandig und fingerig. Denn die beiden Linien „Birkenweg“ 7a und „Nippon Nipples“ 7b+ sind beide technisch anspruchsvoll sowie extreme Fingerkraft Testpieces.

Passender Name – Sektor Herkules
Zum Glück muss man im Sektor Herkules im Klettergarte Danielsberg nicht gleich stark wie die mytische Gestalt sein. Es reicht aus, wenn man den Grad 6a klettert. Denn in diesem Abschnitt des Massives gibt es auf engem Raum einige Linien in diesem Schwierigkeitsbereich. Allerdings ist es etwas schade, dass man hier durch so viele Routen auf engem Raum leicht den Überblick über die vielen Linien verliert. Denn gleich mehrere Routen kreuzen sich hier und ohne ein ordentliches Topo ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit die richtige Variante zu finden.
In diesem Sektor ist beim Ablassen Obacht geboten, d.h. man muss hier unbedingt ein 70m Seil mitbringen. Denn einige der Routen sind entsprechend lang und man sollte folglich vorbereitet sein.

Der „untere Sektor“ im Klettergarten Danielsberg
Über den einfachen Kletetrsteig am Wandfuß kommt man in wenigen Minuten weiter zum „unteren Sektor“. Dieser ist ganz markant von dem großen Überhang bei der Route „Geburtswehen“ (Projekt) gekennzeichnet. Überhaupt ist hier ordentlich Oberarm Schmalz gefragt, denn fast alle Routen sind relativ steil.
Was im Klettergarten Danielsberg und eben im unteren Sektor ganz cool ist, das sind die Mehrseillängenrouten. In Linien wie „Henkel trocken“ 5c und „Kra-Klo“ 5c kann man für alpine Routen schon mal in sicherer Umgebung die Abläufe am Stand üben.
Die restlichen Linien in diesem Abschnitt sind dann gleich ein ganzes Stück schwerer, wobei „Gecko Sex“ 7a und „Flying Gecko“ 6c+ sicher die lohnendsten Linien sind.

Gesamtpackage überzeugt
Einen Besuch des Klettergarten Danielsberg sollte man unserer Meinung nach nicht alle am Klettererlebnis messen. Was das Erlebnis Danielsberg für Kletterer ausmacht, ist sicherlich das Gesamtpaket. Dazu gehören ein Spaziergang am Gipfelplateau ebenso dazu, wie ein Innehalten am Kraftplatz bei den Kultschalen oder ein achtsamer Ausblick von einem der Panoramapunkte. Der Besuch des Klettergartens und die sportliche Herausforderung sind sicher ein Teil dieses Erlebnisses. Allerdings sollte vor dem Hintergrund, dass an diesem Ort die Energie der Mutter Erde verstärkt zutage tritt, unser Tun mit entsprechender Aufmerksamkeit und Empfindsamkeit bereichert werden.

Wer diese Botschaft annimmt, muss dann auch nicht die schwersten Routen knacken. Denn er wird auf ganz andere Weise mehr als belohnt. Mit einem Gefühl der Ruhe, der inneren Kraft und etwas dass uns in unserer hektischen Zeit leider viel zu oft abhanden kommt: der Zufriedenheit des Seins im Moment!
Und wem sich die Kraft des Berges leider nicht erschließen sollte, der holt sich die Energie einfach bei einer Einkehr beim liebevoll geführten Herkuleshof am Rückweg. Im wunderbaren Gastgarten lässt es sich bei einem kühlen Getränk oder leckerem Essen in jedem Fall wieder so richtig aufladen!