2020 waren extrem viele kletterhungrige Menschen im Maltatal unterwegs. Viele haben dabei erstmals die alpinen Routen erkundet, wie z.B. den Hochalmspitze Südgrat oder den naheliegenden Winterleitengrat.
Manche von Euch haben uns ein auch Feed Back geschrieben. Dabei ist klar heraus gekommen, dass ihr euch über die spärliche Absicherung gewundert habt. Aus diesem Anlass heraus wollen wir euch hier noch ein paar Erklärungen bzw. Ausrüstungstipps mit auf dem Weg geben.

Alle Routen auf der Hochalmspitze 3350m
Egal ob Winterleitengrat, Südpfeiler oder Traumfänger. Ihr seid hier im hochalpinen Gelände. D.h. wer hier klettert sollte auch mit einer alpinen Absicherung rechnen. Folglich darf es euch einfach nicht überraschen, wenn z.B. in der Schlüsselstelle des Südgrat nur ein paar Felshaken stecken anstatt wie vielleicht gewohnt bomber Klebehaken.
Zudem muss man an Graten wie dem Winterleitengrat einfach mit großen Abschnitten ganz ohne fixe Sicherungspunkte auskommen. Folglich ist die Mitnahme von ein paar Friends bzw. Klemmkeilen (siehe Ausrüstungsempfehlung!!!!) nur wärmstens zu empfehlen. Bitte übt ggf. den Aufbau einer Ausgleichsverankerung mit dem Material vorab im Klettergarten. Erfahrungsgemäß ist es keine gute Idee bei der Tour selbst das erstmals auszuprobieren.
Und abschließend sei bei der Hochalmspitze erwähnt, dass man zwar den Zustieg locker nur mit Steigeisen bewältigen kann. Beim Abstieg über die „Steinernden Mandln“ jedoch ist die Mitnahme eines Eispickels wärmstens zu empfehlen. Besonders ab August gibt es beim steilen Gletscherstück unter dem Klettersteigabschnitt pures Blankeis!
Und wer über den Detmolder Grat absteigt, weil ihm der Klettersteigabschnitt bzw. das Eisfeld zu schwer ist, der sollte auch bitte ein Klettersteigset verwenden. So seid ihr auch wirklich sicher in den unangenehmsten Abschnitten unterwegs!

Langkar – Plaisir oder nicht Plaisir
Gleich mehrere E-Mails von Besuchern des Langkar haben die Titulierung als „Plaisir Klettergebiet“ kritisiert. Für manche von Euch sind die weiteren Hakenabstände sowie die Schwierigkeiten jenseits des 6. UIAA Grates nicht „plaisirwürdig“. Dabei kam auch nicht zu kurz, dass viele Bohrhakenlaschen platt gedrückt sind.
Aus diesem Anlass heraus wollen wir auf alle diese Punkte eingehen.
Wir finden, dass der geniale Granit sowie viele Routen im 3. bis gerade einmal 5. Grad sehr wohl die Bezeichnung „Plaisir“ verdient haben. Zudem sind viele andere Routen für Kletterer die den 8. Grad beherrschen ebenfalls ein gefälliger Kletterspaziergang.
Wem die Hakenabstände zu weit sind, der sollte sich bitte auch den Kletterführer genau durchlesen. Es wird die Mitnahme von Klemmkeilen bzw. Klemmgeräten empfohlen. Gut, es lassen sich diese nicht überall gleich gut anbringen. Aber in den meisten Routen lassen sich dennoch einige Run Outs damit entschärfen. Und zu den platt gedrückten Bohrhakenlaschen ist anzumerken, dass dies durch Steinschlag im alpinen Gelände einfach passieren kann. Also einfach ein paar dünne Bandschlingen mitnehmen und die Laschen durchfädeln!