Malteiner Wasserspiele

Die Malteiner Wasserspiele sind ein leichter Wanderweg entlang der Malta Schlucht. Der originale Wanderweg ist 5 km lang und führt über 337 Höhenmeter. Er beginnt bei der Mautstelle der Malta Hochalmstrasse und endet beim Blauen Tumpf bei der Lackenkopfwand. Das Naturschauspiel zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen im Maltatal.

Allerdings ist die „kurze“ Variante bis zum Melnikfall mit gerade einmal 2km Gesamtlänge und 100 Höhenmeter die wesentlich populärer. Und das aus gutem Grund. Denn erstens vereint sie die spektakulärsten Aussichtspunkte in einer kompakten Wanderung. Die Fallertümpfe mit ihren Wasserfällen und riesigen Gletschermühlen befinden sich in diesem kurzen Abschnitt. Zweitens ist sie durch die Kürze auch gut für Familien geeignet. Und drittens bietet der wundervolle Melnikfall einen logischen und gleichzeitig wunderbaren Umkehrpunkt.

Wer zwei weitere spektakuläre Wasserfälle im Maltatal erwandern möchte, sollte den Fallbach Wasserfall und zudem die Gössfälle Maltatal besuchen. Wer sich auch für all die übrigen „stürzenden Wasser“ in der Nationalparkgemeinde interessiert, sollte sich unseren Artikel zum Thema „Maltatal Wasserfall“ durchlesen.

Das Bild zeigt die Malteiner Wasserspiele beim Aussichtspunkt Hochsteg. Über einem großen Wasserbecken stürzt ein kleiner Wasserfall aus einer Schlucht hinab. Darüber spektakuläre Felsen mit einem Kletterer. Darüber der Holzsteg.
Der ´beeindruckende Blick von der Aussichtsplattform beim Hochsteg. Im Hintergrund sieht man einen Kletterer in einer der spektakulären Routen! Foto: Oliver Derfler – bergansichten.com

Fakten Malteiner Wasserspiele

Den Wanderweg kann man das ganze Jahr über besuchen. Wobei die schönste Zeit vom April bis Oktober ist. Im Frühling sorgt das viele Schmelzwasser für ein besonders beeindruckendes Schauspiel. Im Sommer bietet der Malta Fluß bei der Aussichtkanzel am Hochsteg oder der Melnikfall für willkommene Abkühlung. Und im Spätherbst verwandeln herrscht vor allem am Blauen Tumpf eine besonders schöne Stimmung.

Im Folgenden beschreiben wir die „kurze“ Variante:

Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Mautstelle der Malta Hochalmstrasse

Seehöhe Start /Umkehrpunkt Melnikfall: 921m / 991m

Höhenmeter gesamt: 90 Höhenmeter

Länge: 1km

Dauer: ca. 1 Stunde

Schwierigkeit: leicht – sehr gut für Familien geeignet

Im Folgenden beschreiben wir die „lange“ Variante:

Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Mautstelle der Malta Hochalmstrasse

Seehöhe Start /Umkehrpunkt Blauer Tumpf: 921m / 1258m

Höhenmeter gesamt: 337 Höhenmeter

Länge: 5km

Dauer: ca. 3 Stunden

Schwierigkeit: mittel – gut für Kinder ab 10 Jahren geeignet

Die Fallertümpfe

Der Wanderweg geht gleich am Parkplatz und links der Malta Hochalmstraße los. Es sind gerade einmal 10 Minuten Gehzeit, bis man zum ersten Aussichtspunkt gelangt. Und gleich hier wird klar, wieso die Malteiner Wasserspiele so außergewöhnlich sind. Denn einerseits sucht sich das Wasser hier über mehrere Steilstufen spektakulär seinen Weg. Und andererseits sieht man die riesigen Gletschermühlen besonders gut.
An den Fallertümpfen gibt es zwei Aussichtsplattformen, wobei wir die zweite besonders toll finden. Denn hier hat man einen perfekten Blick auf die wohl größte Gletschermühle im gesamten Maltatal. Ein ganz besonders beeindruckender Ort! Hier hat das Wasser und die mitführenden Steine den Granit über tausende von Jahren in beeindruckender Weise abgeschliffen. Die kreisförmigen Wirbel haben das Gestein entsprechend ausgehöhlt und dieses erstaunliche Gebilde geformt.

Das Bild zeigt einen Kletterer mit Hut über der Hochsteg Schlucht in der Mitte der Malteiner Wasserpiele. Unten in der Schlucht weiße Wasserwirbel, rundherum überall grauer Fels.
Mit etwas Glück, kann man am Hochsteg einen der Kletterer an diesem Naturwunder beobachten! Foto: Oliver Derfler – bergansichten.com

Der Hochsteg

Quert man nach dem letzten Fallertumpf über die Straße, kommt man in wenigen Schritten zur Aussichtsplattform „Hochsteg“. Der einmalige Blick auf den „Tumpf“ und den engen Durchlass mit seinem namensgebenden Steg ist wirklich ganz toll. Stellt euch vor, wie lange der Malta Fluss hier wohl schon fließen muss, um sich derartig durch den harten Granit zu graben?

Direkt in der Schlucht befinden sich die spektakuläre Kletterrouten des Klettergartens Hochsteg. Ein Klettergbiet mit wenigen, ganz schweren Routen. Aufgrund der Lage in der kühlen Schlucht ist das Gebiet vor allem im Sommer beliebt.

Über Schlucht selbst befindet sich der Hochsteg selbst. Die kunstvolle Holzbrücke ist so etwas wie das inoffizielle Wahrzeichen der Wasserspiele. Denn einerseits ist sie sehr fotogen. Und andererseits darf man es nicht versäumen von der Brücke hinunter in die Schlucht zu schauen Einfach spektakulär!

Unser Tipp für Euch: Nehmt Eure Badehose mit und geht bei der Aussichtsplattform einfach außen zum Malta Fluss hinunter. In dem wunderschönen Tumpf kann man bei entsprechendem Wasserstand wunderbar Baden! Aber Achtung! Das Wasser hat an guten Tagen gerade einmal 14-16° Grad.

Ach und „Psssst!“, ja nicht weitersagen! Rund um die Aussichtsplattform gibt es im Frühsommer ganz leckere Himbeeren zu finden. Und auf der anderen Seite des Hochsteg selbst, findet man ab Juli leckere Heidelbeeren!

Der Melnikfall

Wer die Malteiner Wasserspiele „richtig“ erleben will, der muss unbedingt bis zum Fuße des Melnikfalls wandern. Denn hier trifft der etwas 150m hohe Wasserfall in einem feinen Nieselregen auf die Talsohle. Folglich kann sich hier bei entsprechend wenig Wasser gefahrlos unter die vielleicht größte Outdoor Dusche des Maltatals stellen. Vor allem an ganz heißen Tagen ist dies eine wunderbare Abkühlung. Besonders Kinder lieben es hier durch die kleinen Wasserfontänen zu springen!

Den Melnikfall kann man ohne Eile in ca. 30 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen. Für den Großteil der Besucher der Malteiner Wasserspiele, insbesondere für Familien, ist der Wasserfall bereits der Umkehrpunkt.

Das Bild zeigt drei Ziegen am Wanderweg der Wasserspiele. Sie blicken neugierig in die Camera, rundherum dichter Wald.
Hallo Leute! Die Malteiner Wasserspiele haben viel zu bieten… Foto: Oliver Derfler – bergansichten.com

Malteiner Wasserspiele – lange Variante

Wer gerne wandert oder an Kletter Rasttagen die Gegend erkunden möchte, sollte den ganzen Wanderweg erkunden. Nach dem Melnik Fall folgt eine etwas monotone Aufwärts Passage.

Der folgende Aussichtspunkt in die Malta Schlucht ist dafür aber wieder umso schöner. Denn hier gewinnt man Einblick in einen der spektakulärsten Durchbrüche des Malta Flusses durch den Granit in der Talsohle. Kraftvoll hat sich die Malta in diesem abschnitt durch den Fels gegraben. Dabei hat sie eine tiefe Schlucht mit spektakulären Felsabbrüchen, mehreren Steilstufen und wunderschönen Tümpfen hinterlassen.

Übrigens: in diesem Schluchtabschnitt befindet sich der Dry Tooling Sektor „Zerberus“ mit seinen spektakulären Routen. Wollt Ihr das Maltatal auch mal im Winter besuchen zum Klettern an den gefrorenen Wasserfällen? Dann solltet ihr euch unseren Beitrag zum Thema „Eisklettern im Maltatal“ durchlesen.

Die Hochbrücke

Auf den Weiterweg zur Hochbrücke sieht man im flachen Waldstück viele Zeugen der letzten Eiszeit. Die runden Felsen zeugen von der großen Kraft des Eises und Wassers. Und wer ganz aufmerksam dahin schreitet, kann sogar den alten Verlauf des Malta Flusses im Gelände erkennen.

Kommt man aus dem Wald heraus, erreicht man gleich nach dem (geschlossenen) Gasthaus die Hochbrücke. Einen weiteren, alten und aus Holz errichteten Übergang über den Malta Fluss. Auch hier gibt es wieder eine spektakuläre, riesige Gletschermühle zu bestaunen.

Das Bildzeigt eine der Attraktionen entlang der Malteiner Wasserspiele, die Lackenkopfwand. In einem bergigen, bewaldeten Gebiet steht eine riesige, grau-braune Felswand.
Die beeindruckende Lackenkopfwand von der gegenüberliegenden Talseite. Foto: Maltatal.rocks

Lackenkopfwand

Von der Hochbrücke aus quert man die Straße und steigt über die letzte Steilstufe zum Schönau Plateau hinauf. Kommt man auf den großen Forstweg, der weiter zu Villacher Hütte führt, sieht man vor sich bereits die beeindruckende Lackenkopfwand. Die schöne Südwand ist eine der beliebtesten Klettergebiete im Maltatal im Frühling und Herbst. Sie hat ihren Namen von einer großen „Lacke“ direkt auf ihrer Spitze.

Über die Schönau Brücke und entlang der Malta Hochalmstraße geht es weiter Richtung Gmünder Hütte. Auch wenn eine Einkehr sehr verlockend ist. Schaut besser am Rückweg vorbei. Denn es wartet noch der wunderschöne Blaue Tumpf auf Euch.

Das Bild zeigt den Blauen tumpf am Ende der Malteiner Wasserspiele. Über einem großen Wasserbecken zieht eine Felswand entlang. In der Mitte ergießt sich der Fluß ins Becken. Seitlich sieht man grüne Bäume.
Der Blaue Tumpf ist der Endpunkt der langen Variante der Malteiner Wasserspiele. Foto: Rainer Eder

Blauer Tumpf – Endpunkt der Malteiner Wasserspiele

Vor dem Lackenkopfwand Tunnel zweigt der Wanderweg direkt beim Parkplatz links ab. Benützt die alte Straße, nicht den Wanderweg. Denn so könnt ihr einerseits mit etwas Glück die vielen Kletterer beobachten. Und andererseits habt Ihr einen besseren Ausblick auf den Strannerbachfall auf der gegenüberliegenden Talseite. In wenigen Schritten steigt man dann in die Talsohle hinab und erreicht den Endpunkt der Wanderung. Den Blauen Tumpf!

Er hat seinen Namen von der Farbe des Wassers im August. Denn wenn die Malta wenig Wassers führt und der Fluß sehr ruhig ist, strahlt der große Tumpf bei Sonnenschein in einem zauberhaften Blau.

Direkt neben dem Blauen Tumpf befindet sich übrigens ein toller Spot zum Klettern mit Kindern, die Blaue Tumpf Platte. Hier können Familien mit Kindern die ersten Kletterschritte unternehmen.

Unser Geheimtipp: Erwachsene können auf der rechten Seite des Blauen Tumpf durch die steile Böschung zum kleinen Wasserfall gelangen. Wem das kalte Wasser nichts ausmacht, kann am Allerwärtesten über die glatten Platten direkt in den Blauen Tumpf hinunter rutschen. Ansonsten einfach Badetuch mitnehmen und vom Ufer aus das kristallklare Wasser und die Abkühlung genießen.

Das Bild zeigt die Kattowitzer Hütte im Maltatal. Das typische Hüttengebäude aus Stein und Holz steht vor einer vergletscherten Bergkette. Vor der Hüttentüre bunt bekleidete Wanderer.
Die Kattowitzer Hütte mit der Oberlercher Spitze im Hintergrund. Foto: Kai Malluck

Weitere Wandertipps

Wenn ihr weitere Wanderungen unternehmen möchtet, geben wir Euch folgende Tipps:

Hat es Euch im Sommer im Maltatal beim Wandern gut gefallen? Dann lest Euch doch gleich unseren Artikel zum Thema Skitouren im Maltatal durch. Vielleicht wollt ihr uns ja auch mal im herrlichen Winter besuchen.